Unterstützte Kommunikation

Was ist das eigentlich?

Unterstützte Kommunikation (UK) ist die deutsche Übersetzung für das internationale Fachgebiet Augmentative and Alternative Communication (AAC). Wörtlich übersetzt bedeuten die englischen Fachausdrücke ergänzende und ersetzende Kommunikation.

Unterstützte Kommunikation soll jedem Menschen sein Recht auf Selbstbestimmung und Partizipation ermöglichen. UK orientiert sich am humanistischen Menschenbild und geht davon aus, dass jeder Mensch ein Bedürfnis nach Kontakt und Kommunikation hat.

Es existieren keine Mindestvoraussetzungen, um UK-Nutzer werden zu können.

Für jeden Menschen werden entsprechend seiner aktuellen Kompetenzen die für ihn passenden individuellen ergänzenden oder ersetzende Mittel gesucht.

Zahlreiche Studien und Erfahrungen der Praxis widerlegen die Annahmen, dass der frühe Einsatz von UK die Lautsprache verhindern würde- im Gegenteil durch frühe individuelle Kommunikationsmöglichkeiten wird die Motivation zur eigenen Sprachproduktion erhöht. UK fördert die Entwicklung der Lautsprache.

In der Unterstützten Kommunikation können mehrere Kommunikationsformen (Gebärden, Symbole …) gleichzeitig angeboten werden. Die Bezugspersonen sind ein entscheidender Faktor, es sollten möglichst viele (Familie, Schule, Arbeitsplatz…) mit einbezogen werden. Auch sie müssen UK wie eine Fremdsprache lernen, um kompetente Gesprächspartner sein zu können.

UK soll eine Alltagskommunikation mit möglichst vielen Personen ermöglichen und den Zugang zu Mitbestimmung, Teilhabe und Bildung gewährleisten.  

 

Seit einigen Jahren sind auch Kinder und Jugendliche ohne oder mit geringen Deutschkenntnissen eine Zielgruppe der UK.

Kernvokabular
Was ist das eigentlich?
Und was hat das mit KV DaZ zu tun?

Laut wissenschaftlichen Studien (Boenisch, 2014) besteht rund 80% unserer Alltagskommunikation aus Kernvokabular.

Unter Kernvokabular sind die 100-300 am häufigsten verwendeten Wörter in unserer Alltagskommunikation zu verstehen. Dies sind vor allem „kleine“ Wörter wie Personalpronomen, Präpositionen und Konjunktionen wie beispielsweise“ ich, du, wir, sein, auf, da“ und flexionsformen wie „ haben, möchten, wollen, können…“. Das überwiegend Themen- und situationsunspezifische Kernvokabular ermöglicht eine vielfältige und flexible Nutzung in unterschiedlichsten Gesprächssituationen. Sie orientieren sich an der Erwerbsreihenfolge der kindlichen Sprachentwicklung.

Kernvokabular ermöglicht Alltagskommunikation und darüber hinaus ist es eine wichtige Grundlage der Bildungssprache.

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